Hautmetastasen entstehen, wenn Krebszellen sich aus einem inneren Tumor lösen und über das Blut oder die Lymphe bis in die Haut wandern. Sie zeigen sich meist als feste, schmerzlose Knoten oder rötliche Flecken und gelten als Anzeichen einer fortgeschrittenen Krebserkrankung. Besonders oft treten sie bei Brustkrebs, Lungenkrebs oder schwarzem Hautkrebs (Melanom) auf und können sich in der Nähe des Ursprungstumors oder an weit entfernten Hautstellen zeigen. Hautmetastasen sind nicht mit Hautkrebs zu verwechseln, denn sie entstehen nicht aus Hautzellen selbst, sondern sind das Ergebnis eines bereits bestehenden Krebses im Körper.
Wie oft kommen Hautmetastasen vor und bei wem?
Etwa 5–10 % der Menschen mit einer Krebserkrankung entwickeln im Verlauf der Zeit Hautmetastasen, wobei bestimmte Krebsarten wie Brustkrebs, Lungenkrebs, Nierenkrebs oder Melanome ein deutlich höheres Risiko aufweisen. Bei Brustkrebs können sogar bis zu 25 % der Patientinnen im fortgeschrittenen Stadium solche Metastasen bekommen. Männer sind tendenziell häufiger betroffen, wenn es um Lungen- oder Darmkrebs geht, während Frauen bei Brustkrebs gefährdeter sind. Hautmetastasen treten oft erst im späteren Krankheitsverlauf auf und deuten auf eine systemische Ausbreitung hin, weshalb sie ein ernstes Signal für die weitere Therapieplanung darstellen.
Woran erkennt man Hautmetastasen äußerlich?
In der Regel treten Hautmetastasen als kleine, feste Knoten auf, die schmerzlos und hautfarben, rötlich oder violett sein können. Sie können einzeln oder in Gruppen erscheinen, wachsen meist rasch und verändern sich auffällig. Bei manchen Menschen kommt es zu nässenden, blutenden oder juckenden Stellen. Die Metastasen befinden sich häufig in der Nähe des ursprünglichen Tumors – beispielsweise an der Brust, am Bauch, Rücken oder Kopf. Besonders bei Melanomen treten sogenannte „In‑transit‑Metastasen“ auf, die zwischen Primärtumor und Lymphknoten liegen. Diese Veränderungen sollten keinesfalls ignoriert werden, denn sie sind oft der erste äußere Hinweis auf eine tiefere Ausbreitung im Körper.
Wie stellt man Hautmetastasen sicher fest?
Um Hautmetastasen zu diagnostizieren, ist eine körperliche Untersuchung allein meist nicht ausreichend. Die Ärztin oder der Arzt entnimmt daher in der Regel eine kleine Gewebeprobe (Biopsie) aus der veränderten Hautstelle, die anschließend unter dem Mikroskop untersucht wird. Zusätzlich kommen bildgebende Verfahren wie CT oder MRT zum Einsatz, um zu klären, ob weitere Metastasen im Körper vorhanden sind. Die genaue Analyse ist wichtig, um den Ursprung der Metastasen zu bestimmen und zu entscheiden, wie die weitere Behandlung aussehen soll. Besonders bei bekannten Krebserkrankungen ist es entscheidend, neue Hautveränderungen ernst zu nehmen und rasch abzuklären.
Welche Behandlungen helfen bei Hautmetastasen?
Die Therapie von Hautmetastasen richtet sich danach, wie weit die Krebserkrankung fortgeschritten ist, wie viele Metastasen vorhanden sind und wo sie sich befinden. Einzelne oder wenige Hautmetastasen können chirurgisch entfernt oder mit lokaler Strahlentherapie behandelt werden. Bei vielen oder weit verteilten Metastasen kommen systemische Therapien wie Chemotherapie, Immuntherapie oder zielgerichtete Medikamente zum Einsatz. Eine neue Methode ist die sogenannte Elektrochemotherapie, bei der ein Medikament direkt in die betroffene Haut eingebracht wird und anschließend durch elektrische Impulse effektiver wirkt. In jedem Fall wird die Behandlung individuell auf den Patienten und den Tumortyp abgestimmt, um möglichst gute Ergebnisse bei möglichst geringer Belastung zu erreichen.
Wie ist die Prognose bei Hautmetastasen?
Hautmetastasen deuten häufig auf eine bereits weit fortgeschrittene Krebserkrankung hin und sind daher oft mit einer vorsichtigen Prognose verbunden. Dennoch hängt die Lebenserwartung stark davon ab, welche Krebsart vorliegt, wie früh die Metastasen entdeckt wurden und wie gut sie auf die Behandlung ansprechen. Bei manchen Patienten lassen sich Hautmetastasen gut kontrollieren, vor allem wenn sie isoliert auftreten. Andere Patienten benötigen eine palliative Versorgung, bei der es nicht mehr um Heilung, sondern um Linderung von Beschwerden und Erhalt der Lebensqualität geht. Wichtig ist eine enge medizinische Begleitung, um Beschwerden wie Schmerzen oder Juckreiz zu lindern und psychische Belastungen zu reduzieren Rudi Cerne Krankheit.
Wie kann man Hautmetastasen früh erkennen?
Besonders bei Menschen, die bereits an Krebs erkrankt sind oder waren, ist eine regelmäßige Kontrolle der Haut wichtig. Neue, ungewöhnliche Hautveränderungen sollten immer ärztlich untersucht werden – besonders wenn sie sich schnell entwickeln, wachsen oder anders aussehen als bekannte Hautveränderungen. Auch Juckreiz, Blutungen oder schmerzlose Knoten sollten nicht unterschätzt werden. Eine frühzeitige Diagnose verbessert die Behandlungsmöglichkeiten und kann helfen, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. Patienten und Angehörige sollten geschult sein, worauf sie achten müssen, um bei ersten Anzeichen rasch reagieren zu können.